Mercedes Baureihe 124 – Was mein Opa schon immer wußte

Ich erinnere mich noch wie heute daran als ich meinen Opa dass erste mal in seinem 300 E sah. Limousine, Signalrot, mit schwarzem Leder, Automatik, Klimaanlage und sicherlich noch einigen aufpreispflichtigen Extras. Da ich damals noch vor der Einschulung stand interessierte ich mich natürlich viel mehr für den Motor und ein Mercedes an sich war ein Highlight. Ich wuchs im Osten Deutschlands auf.

Der erste Blick führte mich bei jedem Auto zunächst an die Heckklappe. 300 E, da stand es und wirkte auf mich wie ein Statussymbol. Ich hatte zuvor zwar bereits einen 300 E 24 beim Vorbeifahren erwischt jedoch aus der Nähe, ein echter Mercedes, dass war besser als Westfernsehen:)

Doch kommen wir nun zum entscheidenden Teil. Was ist mir noch bis heute im Kopf. Da fallen mir zunächst der Klang der Türen beim Schließen ein. Ein sattes, dumpfes Geräusch fernab von blechern, fast schon Safe ähnlich. Jeder Schalter wirkte wie aus einem Granitblock gefräst und der unglaubliche Wendekreis lässt Taxifahrer wahrscheinlich auch heute noch freudig strahlen. Für mich damals ebenfalls völlig neu, die Handbremse mit Fußbedienung. Das Leder war wohlig wenn warm und weniger wenn kalt, aber dem wurde mit einer Decke abgeholfen. Der Tacho, mit Drehzahlmesser und nüchterner Eleganz von Schwarz, Gelb und Orange.

Das Auto hat immer gute Dienste geleistet. Sei es bei 240km/h (laut Tacho) auf der Autobahn oder als Transportwerkzeug. Hier ein kleiner Exkurs. Ich erinnere mich daran dass wir Fliesen transportieren wollten. Eine größere Menge die uns am Hinterausgang des Baumarktes mit einem größeren Gabelstapler übergeben wurde. Mein Opa hatte keinerlei bedenken und ließ unseren Hänger beladen. Heutzutage werden solche Lasten von 7.5 Tonnern bewegt aber der 124, natürlich hinten „etwas“ nach unten gedrückt, meisterte diese Aufgabe wie auch alles andere souverän.

Nach etlichen Jahren und fast 500.000 km wurde dieser Schatz veräußert und zieht wahrscheinlich immer noch seine Kreise irgendwo zwischen Gambia und Kenia.

Die Baureihe 124 ist und bleibt ein Stück deutscher Ingenieurskunst, welche sich heutzutage mit vertretbaren finanziellen Aufwand in Besitz bringen lässt. Meine Empfehlung erhaltet ihr bald hier.

Stay tuned!

R

 

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