Auf meiner letzten Reise in Dublin konnte ich diesen Schatz am Straßenrand entdecken. In knalligem Rot, als Coupe und mit den schönen Kreuzspeichenfelgen ein wahrer Traum den es so immer weniger zu sehen gibt. Viele alte BMWs fristen auf Grund ihrer Tugenden wie Heckantrieb, sportlicher Straßenlage und natürlich dem Reihensechszylinder ein Dasein als Tuning Objekt. Den Zustand kann man dann meistens nur als verbasteltes Gesamtkunstwerk schön reden. Die einmalige Front, auch gern als Haifischnase betitelt, designt von Claus Luthe, ist das Erkennungsmerkmal der BMWs aus dieser Zeit. Dass Herr Luthe auch für die Formgebung des 7er E32 oder 8er E31 verantwortlich war mag man ohne Zweifel glauben, dass es jedoch auch er war der den NSU Ro80 oder Audi 100 C2 designte wohl eher nicht.
Auf was sollte man achten wenn man einen der wenigen erhaltungswürdigen E30 in die engere Wahl zieht?
Motoren: Nachdem der M3 bereits Preise erklommen hat die Neuwagen übersteigen gilt meine Empfehlung dem 325i, 318is oder 316i.
Der 325i (M20) ist die Königsklasse unter dem M3 und bietet den weltbekannten turbinenartigen Lauf. Interessanterweise verbraucht er dabei teilweise genau so viel oder wenig wie ein 320i. Im Vergleich mit einem M3 ist er auf der Autobahn das schnellere Auto und ich kann mir gut vorstellen das mit ein paar Modifikationen dieser auch auf der Rennstrecke eine gute Figur macht. Nein ich weiß es:)
318is (M42), ein Sportmotor wie er im Buche steht. Er besticht nicht mit einem ruhigen Lauf und muss gefordert werden. Verbrauchsparend und durchaus sehr sportlich zu bewegen. Noch dazu mit wartungsfreundlicher Steuerkette.
316i (M10) – warum eigentlich die Einstiegsvariante nach dem Vergasermodell? Ganz einfach, der Motor ist haltbar, bietet geringen Verbrauch und angemessene Fahrleistungen. Wie angemessen sollte jeder für sich selbst bei einer Probefahrt entscheiden.
Rost: Falls mit Schiebedach sollte man genau prüfen, wie der Zahn der Zeit genagt hat. Am besten nach Öffnung einen Blick ins Innere werfen. Scheibenrahmen Windschutzscheibe sowie allgemein die Schweller und Radläufe prüfen. Speziell beim Cabrio auch unter die Rücksitzbank schauen, nach Wassereintritt kann es hier beginnen zu rosten.
Fahrwerk: Wie fast alle BMWs sollte man dem Fahrwerk Zuwendung widmen. Querlenker und Spurstangenköpfe überprüfen.
Lenkgetriebe: Bei Fahrzeugen mit Servolenkung auf Undichtigkeit prüfen
Getriebe: Schaltgetriebe. Die Automatik ist leider nicht haltbar. Das Getriebe sollte man ebenfalls auf Undichtigkeit überprüfen. Im besten Fall nur der Simmerring. Ausbau anderer Komponenten mit in die Preisverhandlung einbeziehen.
Öl im Kühlwasser speziell beim M20: Wird der 6 Zylinder bereits im kalten Zustand zu sehr gefordert quittiert er öfters mit einem Riss des Zylinderblocks seinen Dienst. Dies ist meistens erst dann zu erkennen wenn es zu spät ist. Mit einem Blick in das Kühlwasser (Ölrückstände) oder in das Öl (Kühlwasserrückstände) hat man eine Indikation.
Tipp: Ein 325ix oder 333i, letztgenannten gab es tatsächlich. In Zusammenarbeit mit Alpina wurde diese Reihe von 1985 bis 1987 für den Markt in Südafrika produziert.
2 Gedanken zu „Youngtimer der Woche – BMW E30“
Sorry, ich weiß, der Beitrag ist schon älter. Bin gerade durch Zufall drauf gestoßen.
Das die Automatik nicht halten würde, ist aber schlicht Unsinn. Alle 50.000 ein Ölwechsel mit Filter, und das 4HP22 von ZF hat (fast) das ewige Leben. Meines jetzt z.B bis auf den Ölwechsel 34 Jahre ungeöffnet, 275.000km, davon 100.000 selber gefahren.
Vielen Dank für den Hinweis Matthias und Sorry für die späte Antwort. Hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm. Fährt deiner noch?